Hallo zusammen,
bei meiner Tour war ich teilweise auch mit sehr hoher Geschwindigkeit unterwegs und es kam, wie es kommen musste,
Reifenteile auf der mittleren Fahrbahn.
Ein Skoda Oktavia wicht aus, schleuderte erst ein Stück Gummi gegen meine Frontscheibe und war unmittelbar danach direkt vor mir, so dass eine Notbremsung nach allen Regeln der Kunst durchgeführt wurde.
Die Nadel fuhr sehr schnell auch an der 200 vorbei bis wir dann gemeinsam auf 120 waren und ich 5 m dahinter.
Danach rubbelten meine Bremsen unschön, da die Belastung einfach massivst war und ich wusste, dass mein eigener Ratschlag, den Druck immer sauber eingestellt zu haben, gerade entschieden hatte zwischen Totalschaden oder "alles gut".
ALZO!! Nix mit 0,3 Bar mehr, weil spart Benzin. 0,3 verlängert Bremsweg!
Danke für deinen Bericht - auch der Schreckmoment sitzt in solchen Momenten immer tief 
Dennoch bitte keine pauschalen Aussagen über den Reifendruck, diese Thematik ist bei weitem nicht so einfach abzuhaken.
Deine Beobachtungen beim Druckanstieg entsprechen einer Steigerung von ca. 15% inkl. Messtoleranzen, unterschiedlicher Felgentemperatur usw. und ist damit völlig im Rahmen - bei 2,3bar wie auch bei 2,5 bar.
Bei 0,3 bar mehr wird zudem die Aufstandsfläche des Reifens allerhöchstens im einstelligen Prozentbereich kleiner, dagegen erhöht sich die Flächenpressung auf die verbleibende Fläche aufgrund der konstanten Gewichtskraft pro Reifen --> Die Reibung erhöht sich (theoretisch) sogar, aber der Reifen wird dann logischerweise aber auch (thermisch) mehr belastet, was den Effekt i.d.R. schnell wieder aufzehrt. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass der Reifen nur noch in der Mitte der Lauffläche aufliegt - dafür sind deutlich größere Drücke notwendig.
Viel mehr verschiebt sich bei einer leichten Druckerhöhung die flächenmäßige Verteilung der Reibungsbeanspruchung mehr in die Mitte der Lauffläche, was für viele der Hauptgrund des höheren Drucks ist: Reduzierter Verschleiß der Reifenflanken, besonders bei RFT-Reifen (welche dann sogar zum Aufreißen neigen).
Der Einfluss auf den Bremsweg ist insbesondere bei 0,3 bar höherem Druck nahezu vernachlässigbar. Bei 1 bar reden wir von ca. 10% längerem Bremswegs, der Effekt dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht linear sein und somit bei 0,3 bar in den restlichen Einflussfaktoren (Reaktionszeit, Reibpaarung, Reifen-/Asphalttemperaturen, eigenes Bremsverhalten, Temperatur der Bremsanlage etc.) untergehen.
Leider gibt es keine mir bekannten fachlichen (!) Untersuchungen für zu hohen Reifendruck, der ADAC / TÜV testen i.d.R. nur den Effekt eines zu geringen Drucks, ansonsten nur Annahmen und unbelegte Aussagen im Netz.