Beiträge von AgeC_orange

    Es gibt ein bekanntes Problem bei der Bereifung (Wuchtung), welches aber primär bei 120km/h ±10km/h auftritt und meist unter Teillast/Konstantfahrt.


    Du beschreibst aber ein Problem im Segelbetrieb und zudem geschwindigkeitsunabhängig. Das Vibrieren wird also offensichtlich von einem Bauteil erzeugt, welches von der Leerlaufdrehzahl des Motors angeregt wird...


    Natürlich ist die BMW Werkstatt hier die erste Anlaufstelle, besonders direkt nach dem Kauf - aber leider sind das auch nicht immer die hellsten Kerzen auf der Torte... Insbesondere, wenn nichts im Fehlerspeicher / PuMA steht :rolleyes:


    Ich würde als erstes im Bereich Motor-/Getriebelagerung alles auf korrekten Sitz prüfen, gelöste Hitzeschutzbleche / Motorabdeckungen / Auspuffhalterungen sind auch typische Kandidaten. Allerdings sollte es im Stand + Neutral eingelegt dann auch vibrieren.

    Halte uns mal auf dem Laufenden, ich bin gespannt :thumbup:

    Gerade noch mal genauer hingeschaut. Und tatsächlich wechselt die Anzeige von weiß zu rot, wenn ich in die Garage fahre. Übrigens auch das Klimabedienteil, ist mit vorher gar nicht aufgefallen. Was man hier so alles lernt :)

    In der Tat ist mir das vorher auch NIE aufgefallen - aber tatsächlich, bei Dunkelheit wechseln die Symbole auf eine rote Farbe... :S Witzigerweise aber auch nicht parallel mit der roten/weißen Beleuchtung der Klima/Tasten, sondern unabhängig voneinander... Der G3x ist immerwieder für Überraschungen gut.

    Sehr gerne.


    Wenn es wirklich unabhängig von der Geschwindigkeit ist, engt es die Quelle schonmal sehr deutlich auf den den Bereich Motor / Wandler / Getriebeeingang ein. Ein Defekt muss es aber nicht unbedingt vorliegen.


    Wenn die Vibration bei Drehzahlen über Leerlauf verschwindet, engt das die Fehlersuche noch weiter ein. Bitte auch vergleichen, wie sich die Vibrationen im Lenkrad beim Stand bei Getriebeposition Position P / N anfühlen.

    Ist eher ungewöhnlich - aber ein paar Details wären sehr gut:


    - Laufleistung des Autos

    - xDrive ja/nein

    - Bereifung / Alter der Reifen

    - Bei welcher Geschwindigkeit tritt das vibrieren auf bzw. ist es abhängig von der Geschwindigkeit

    - ist es ein sehr hochfrequentes vibrieren oder eher niederfrequent/brummen?


    Ursachen können sehr vielfältig sein - daher sind Details wichtig.

    Parallel auf einer leeren Landstraße einfach mal das Getriebe in N schalten: Vibriert es dann genauso und verschwindet es, wenn du etwas Gas gibst und der Motor höher dreht?

    Huiuiui - das Thema driftet etwas ins subjektive/emotionale ab...


    ALSO:

    Praxistest heute morgen, Start bei 7°C Temperatur in der Tiefgarage, Außentemperatur -4,0°C, 12km Landstraße gemütlich mit dem 525d.

    Bei der Ankunft folgendes Bild:

    Screenshot_20220124-073826_BimmerLink.jpg


    Temperaturanzeige im i-Kombi hat es gerade so auf die Mittelstellung geschafft. Das passt aber sehr gut für die Fahrtstrecke, der alte 320d E91 hatte da nichtmal 60°C Kühlwasser erreicht... (Technisch alles i.O.).


    Nach 100km Autobahn habe ich keinen Screenshot, aber es schaut dann eigentlich immer so aus (relativ egal, welche Außentemperatur):

    Kühlwasser: 93°C

    Öltemperatur: 105°C

    Getriebeöl: 88°C


    Das ist in jeder hinsichtlich absolut ideal.


    sorry, aber wenn man das hier liest, dann wäre es in meinem Fall besser, ich würde noch heute mein Auto wieder verkaufen.

    Ich fahre unter der Woche im gleich ein bergauf-bergab für die ersten 15km, dann 10km Autobahn und dann 5km Stadt...heimwärts natürlich umgekehrt

    Das passt ABSOLUT für das Auto, glaub mir! :):thumbup: Die modernen Öle schmieren bereits bei Raumtemperatur (und darunter) extrem gut. Was dem chemischen Ölhaushalt viel mehr schmerzt, sind dauerhafte Öltemperaturen unter 60°C (Kondesatausscheidung, Dieselanreicherung, allg. Versottung), was bei Kurzstrecken passiert, wie am Beispiel oben zu erkennen ist. Würde ich das jeden Tag fahren, sollte ich definitiv den Ölwechsel deutlich vorziehen oder einen Benziner kaufen.

    In deinem Fall ist die mittlere Last von 200Nm in den den ersten 15km sogar ideal, um den Motor schnell auf Temperatur zu bringen. Die niedrige Öltemperatur wirkt sich hier nur auf den Verbrauch negativ aus, weil die Schleppverluste relativ hoch sind - aber auf die Haltbarkeit hat das keinen relevanten Einfluss.


    Und im Ölsumpf wird angesaugt (tiefste Stelle im Motor), das Öl geht durch den Ölfilter und dann in die Hauptgalerie und erreicht dann die Schmierstellen. Das rücklaufende Öl ist dann deutlich heißer und erwärmt den Sumpf. Ist der Sumpf warm, ist auch der Motor KOMPLETT warm. Daher ist diese Temperatur am Aussagekräftigsten. :thumbup:

    Autsch...


    Die SCR-Katalysatoren sind ziemlich temperatursensibel - häufig wird bei Kennfeldoptimierungen allerdings beim Thema Abgastemperaturen bewusst ans obere Limit gegangen (bzw. es wird tolertiert), was durchaus ein Lebensdauerproblem für die Turbo-VTG / DPF / SCR-Kat werden kann.


    ABER:

    In deinem Fall würde ich erstmal auf das Basiskennfeld zurückgehen oder konsequent das AdBlue-System ausprogrammieren (Euro 6 schaffst du mit Kennfeldoptimierung eh nicht mehr...).

    Die aktive SCR-Steuerung misst die NOx-Anreicherung stetig im Abgas und adaptiert so die Dosierstrategie der AdBlue-Einspritzung. Wurde jetzt das Kennfeld geändert UND das AGR reduziert/deaktiviert, steigt bei NOx-Menge im Roh-Abgas drastisch an. Das bekommt auch die AdBlue-Einspritzung auf Dauer nicht mehr kompensiert, wodurch nach dem SCR-Kat die NOX-Emission stetig zu hoch bleibt.

    Irgendwann ist der Einspritzregler für das AdBlue auf Maximum, dann geht das Steuergerät von einem defekten SCR-Katalysator aus und wirft einen entsprechenden Fehler ab.


    Also:

    • Serienkennfeld zurückspielen
    • Adaptionswerte zurücksetzen
    • Fehlerspeicher löschen
    • Nochmal probieren


    Dafür würde auch die relativ kurze Zeit von nur zwei Wochen nach Kennfeldoptimierung sprechen. Wieviele Kilometer wurden mit der Optimierung gefahren?


    Viel Erfolg!

    Schöner Bericht, sinnvolles Vorhaben, gefällt mir :thumbsup:


    Bei der Öltemperatur ist aber etwas Vorsicht geboten, da im System 4 Temperaturen kursieren:

    • Kühlwasser
    • Öltemperatur Ölsumpf (die wirklich relevante Temperatur, da hier angesaugt wird)
    • Öltemperatur an unbekannter Messstelle (i.d.R. deutlich zu nahe am Kühlwasser, evtl. Temperatur am Platten-Wärmetauscher)
    • Gemittelte "Motortemperatur"

    Apps wie Android AAidrive zeigen z.B. bei Öltemperatur definitiv die gemittelte Motortemperatur an, bei Kühlwasser ist die Anzeige korrekt. Im Bimmerlink lassen sich alle Temperaturen aber schön einsehen. Hier sieht man auch, das beim Diesel das Öl teilweise gute 20km benötigt, um gegen 80°C zu kommen - was beim Diesel aber nicht ungewöhnlich ist.


    Die F3x-Reihe bei BMW hatte die Öltemperatur anstelle der Kühlwassertemperatur in der Anzeige - das hat viele aber irritiert, weil die Autos zu lange brauchten, um "warm" zu werden...

    Das kann gut verstehen, es ist natürlich auch ein großer Unterschied zwischen der klassischen Variante mit 12V und dem LCI mit 48V Anlasser/Generator, der bei mir werkelt.

    Genau das 48V System macht die MSA erst wirklich sinnvoll - parallel wird das Thema Start-Stopp ja bereits hier diskutiert: Start-Stop bei heißem Turbo?


    Ich habe es aus Komfortgründen so codiert, so dass es sich den letzten Zustand merkt. Wenn ich es für sinnvoll erachte, aktiviere ich es situationsbedingt und genieße dann die Ruhe - ansonsten darf er vor sich hinbrummeln. Energetisch betrachtet betrachtet macht die MSA tatsächlich erst nach ein paar Sekunden Stillstand wirklich Sinn, das schwankt aber situationsabhängig durchaus stark.

    Herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort.


    Woher hast du so tiefgreifendes Wissen und kannst dieses so toll vermitteln?

    Danke dir :m0004: Mein langjähriger beruflicher Hintergrund hilft da durchaus... :saint: Ich bin aber auch immer faszinierter Zuhörer, wenn ich z.B. mit Bauexperten sprechen kann - das ist für mich immernoch ein Buch mit 7 Siegeln =O


    Ölkohle an der Welle führen definitiv zum Tod des Laders, weil irgendwann mal der Spalt der Gleitlagerung nicht mehr ausreicht, stimmt sicher, aber mehr Sorgen mache ich mir immer bei Ölkohleablagerungen auf den Laderschaufeln, wenn der Motor bissl Öl mitverbrennt...der Lader läuft dann unwucht und es zerreisst förmlich das Gehäuse...aber auch hier: das dauert aber auch ...und nicht nur der Motor kann Öl an die Schaufeln bringen, auch eine defekte Wellenabdichtung...toll aber, dass man, wenn man etwas auf sein Auto "hört", dies durchaus mitbekommen kann...man hört das wirklich!


    Und, wenn ich nicht irre, werden Temperaturen des Abgases gemessen, wie auch DPF regenerieren einen Schutzmechanismus auslöst, dass der Motor nicht abstellt.

    Ich finde, dass BMW es mit SSA noch am Besten hinbekommt, da es nicht so "nervös" ist und an jeder Kreuzung sofort nach Stillstand den Motor abstellt.

    Weiters: die G30 (vl nicht alle Motoren) haben elektrische Ölpumpen...somit kommt es nicht wirklich zum "Stillstand" des Ölkreises

    Da bin ich bei dir - wobei Ölkohleablagerungen eher selten zu Unwuchtproblemen führen. Dafür wird die Abgasturbine einfach zu heiß, der Kohlenstoff verbrennt sehr schnell wieder. Problematisch sind dann eher die Rückstände wie z.B. Ascheablagerungen und Verlackungen / metallischer Aufbau durch falsche Diesel-/Öladditive. NOCH gefährlicher ist allerdings das aktuell passend zur Saison gehörende Kondensat-/Vereisungsproblem in der Ansaugseite. Sobald kleine EIspartikel oder Kondesattröpfchenen auf die Verdichterschaufel treffen, führt das relativ schnell zu abrassivem Verschleiß / Ausbrüchen. Problem ist hier z.B. extremer Kurzstreckenbetrieb mit ungünstigen Taupunktverhältnissen... Also im Winter lieber die 750m zum Bäcker radeln, anstatt das Auto zu nehmen ;)


    Die Benzinmotoren haben weiterhin per Steuerkette und Riemen angetriebene Pumpen, wie beim Diesel auch. Der Unterschied ist das aktive Thermomanagement mit Nachlauffunktion beim Benziner.

    Beim Diesel wird nur das Öldruckregelventil elektrisch angesteuert, zudem gibt es im Kühlwasserkreislauf eine zusätzliche elektrische Umwälzpumpe u.a. für die Restwärmefunktion im Innenraum. Ein elektrisch gestelltes Umschaltventil existiert auch - im Detail habe ich mich mit dem Aufbau aber noch nicht beschäftigt. Es wäre aber denkbar, dass diese ebenfalls eine Nachlauffunktion für die Turboladerkühlung hat.

    Das werde ich nochmal recherchieren, das fuxt mich jetzt :saint: