Den kompletten kleinen Kühlkreislauf und somit den Zylinderkopf des Motors mitzuheizen, scheint nur im ersten Augenblick sinnvoll. Das Motoröl bleibt weiterhin sehr kalt und die Standheizung muss viel thermische Energie in den Motor leiten, anstelle sie dem Innenraum zur Verfügung zu stellen = Heizzeit und Dieselverbrauch steigen deutlich.
Zudem ist die Temperaturspreizung im Motor auf diese Weise unnatürlich hoch. Nach dem Motorstart trifft dann sehr kaltes Öl auf warme Oberflächen, kühlt diese entsprechend wieder runter und erzeugt so schwer einschätzbare Materialspannungen im Motorblock. Konsequenterweise müsste man hier noch eine elektrische Ölpumpe betrieben, um wirklich den Motor heizen zu können.
Der Hauptvorteil der "kleinen" Standheizung bei BMW ist, dass nach dem Motorstart viel weniger Wärme in den Innenraum zum Aufheizen abgeleitet werden muss (Der G3x besitzt zusätzlich ja noch einen sehr leistungsstarken elektrischen Zuheizer für die Innenraumlüftung). So kann die Abwärme des Motors primär im Motor bleiben und erwärmt diesen gleichmäßiger und schneller.
Das kalte Öl ist für den Motor erstmal kein großes Problem, moderne Öle haben selbst bei Temperaturen um -20°C eine sehr gute Schmierwirkung.
Umgekehrt vermeidet BMW es bei Nutzung der Restwärmefunktion auch, das Kühlwasser unter 60°C abfallen zu lassen. Dies verhindert große innere Temperaturspreizungen im Motorblock.