Wechsel des Tankdeckels

  • Hallo zusammen,


    bei meinem schließt der Tankdeckel (also das große Plastikteil mit dem lackierten Deckel) nicht, wenn das Auto offen ist - und wenn der Deckel zu ist, lässt er sich nicht öffnen. Problem ist die Verriegelung, das Teil im Tankdeckel, das sich dreht, arretiert nicht mehr. Nun gibt es das Teil nicht einzeln, daher habe ich mir das komplette Plastikteil besorgt.


    Der Ausbau sah einfach aus, die vier Nasen wegbiegen, dann müsste er eigentlich rauskommen. Aber das Teil ist an zwei Blechwänden befestigt - hinten eine Gummiwulst zum Radhaus, vorne mit den Nasen an der Außenhat. Es ist schon schwierig.


    Mein Problem ist nun, dass der Schwenkmechanismus des Deckels nicht herauskommt; der Abstand zwischen dem Tankrohr und der Außenhaut ist zu eng. Muss man da die Befestigung des Tankrohres lösen?! Rad ausbauen? Radhausverkleidung rausbauen?


    Danke - Gruß Bobbin

  • Wenn Du die Klappe auf hast, ist da eine Nut zusehen, wo ein Schlitzschraubenzieher reinpasst, um die Klappe abzudrücken, wenn Du auf die Stirnseite der Kappe schaust. Damit kannst Du die Blechabdeckung von dem Träger abziehen.

    Sonst poste mal Bilder. Vielleicht kann man sich das dann besser vorstellen.

    540d G31 - Bj 04/2019 - ID6 - 8,8 L / 100km (real) - Stromverbrauch: 0 kwh
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    Warum meine Beiträge immer editiert sind: Weil ich zu doof zum Tippen bin.

  • Danke für die Rückmeldung - anbei ein Bild des corpus delicti:

    tank.jpg

    Grün eingezeichnet ist der Verschlussmechanisus - in der Offen Stellung. Drück man da drauf, dreht es sich und arretiert in der Geschlossen-Stellung, dann ist das kleine Rechteck quer. Drückt man wieder drauf, kommt es wieder raus. Bei mir ist die Arretierung defekt, es kommt immer wieder raus in der Offen-Stellung. Da es das Teil nicht einzeln gibt, habe ich mir den gesamten Verschluss besorgt.


    Rot markiert sind die Nasen, die den Verschluss in der Karrose halten - zwei oben und zwei unten. Gut erkennbar sind die runden Kennzeichnungen auf der Vorderseite. Dort bohrt man vorsichtig ein Loch in der Größe der Vertiefung, dann kann man die Nasen von außen herunterdrücken und *eigentlich* den Verschluss entnehmen.


    Der gelbe Kreis markiert die innere Dichtung, dort ist ein Karosserieblech und der Gummi am Verschluss dichtet dort gegen das Radhaus ab. Das ganze sitzt rundherum relativ fest, man muss schon ein wenig Gewalt aufwenden, um es zu lösen.


    Die blaue Markierung ist der Schwenkmechanismus - er sitzt innerhalb der Karosse und neben dem Tankrohr. Der Abstand zwischen dem Tankrohr und der Außenhaut ist aber zu gering für den dicken Schwenkmechanismus, er passt da nicht durch. Das Tankrohr ist mit einem Halter und zwei Schrauben befestigt, die allerdings nur von unten zugänglich sind - dort ist aber die Radhausverkleidung. Man kommt an die Schrauben auch von außen ran, aber nur, wenn der Tankverschluss entfernt ist.


    Elektrisch ist das ganz sehr simpel, eine einfache Zweidrahtleitung geht an den Verschlussmechanismus.


    Gruß Bobbin

  • Vielen Dank! Anbei die Beschreibung mit Bildern:


    Also, erstmal Vorsicht beim Basteln: alles, was unter irgendwelchen Abdeckungen ist, kann scharfe Kanten und Ecken haben. Des weiteren muss das Hinterrad ab - allen mit einer Carbonbremse würde ich daher von der Bastelei abraten, zu groß ist die Gefahr, beim Kontakt mit der Felge die Bremse zu beschädigen.


    Das Radhaus ist mit drei längeren Schrauben M10 (am Radlauf hinten), fünf kürzeren Schrauben M10 (hinten und vorn an der Unterkante) und neun Plastikmutter M10 ringsrum befestigt. Die Plastikmuttern sind auf Gewindestiften angebracht, die wie Stachel nach innen zeigen - wie Igel, nur andersrum. Ich habe gute Erfahrung damit gemacht, das Radhaus von hinten auszufädeln und von vorne einzufädeln (beim Zusammenbau).

    20230429_132855.jpg20230429_131045.jpg

    Bei dem Tankverschluss muss der Deckel ab - der ist aufgeschoben (gegen die Fahrtrichtung) und arretiert. Also mit eine Schraubenzieher die Arrettierung lösen (iwe oben beschrieben), dann vom Fahrzeug aus wegziehen. Alternativ kann man auch die vier Nasen der Verriegelung innen lösen, dann geht der Deckel auch ab. Das Band zur Sicherung des runden Tankdeckels abziehen, den Tankdeckel erst vor der entgültigen Entnahme des Verschlusses entfernen.

    20230429_132727.jpg

    Das Tankrohr ist mit zwei M10 Muttern auf Gewindestiften befestigt - die lösen, die Halterung von den Stiften nehmen - dann hat das Rohr genügend Spiel für den Ausbau.

    20230429_131103.jpg

    Wie oben beschrieben die vier Nasen lösen (Vorsicht, nicht das Blech beschädigen), von innen die Gummiwulst vom Blech drücken und den Tankverschluss etwas nach außen drücken, so dass man an den elektrischen Anschluss des Verschlussmechanismus kommt. Diesen entriegeln und abstecken, danach den kompletten Tankverschluss entfernen.

    20230429_131053.jpg

    Den neuen seitlich einfädeln, dann den Gummi über das Tankrohr schieben, einführen, bis der elektrische Anschluss passt - anschließen. Danach beginnt ein Gefuddel: außen drücken, innen die Wulst über das Blech ziehen. Im Idealfall sitzt es außen bündig und innen ist rundrum eine glatte Gummiwulst zu spüren - bis auf die Griffohren - diese sind am Gummi, um den dort reinzubekommen. Also immer mal den Kopf in das Radhaus stecken und kontrollieren.

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    Tankverschluss wieder drauf, Sicherungsband einfädeln, Klappe auf Deckel schieben. Radhaus einbauen, Rad einbauen. Voila - schon klappt es wieder wie erwartet.


    Gruß Bobbin

  • Super. Danke Dir. Schön, dass Du alles umbauen konntest.


    Kleiner Tipp (wenn auch zu spät):
    Gummiteile, die flutschen müssen (und nicht körpernah eingesetzt werden ;)), behandle ich entweder mit Spüli/Wassergemisch oder mit Bremsen-Reiniger. Bremsenreiniger hat sich zum Beispiel bewährt, wenn man Lenkergriffe am MTB wechseln möchte. Der verdunstet recht schnell ohne das Gummi zu schädigen.

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  • Danke für den Hinweis mit der Flüssigkeit - gilt ja auch für körpernahe Dienstleistungen, dann aber anderes Medium ;)


    Anbei das corpus delicti: das Teil ist an den Verschluss geschweisst und selbst komplett verklebt. Ich werd es mal untersuchen, wo das Problem herkommt - es scheint mir ein Einzelfall zu sein.

    20230429_142120.jpg

    Gruß Bobbin

  • Das Teil ist wasserdicht verklebt - wobei man die klimatischen Bedingungen bei der Herstellung offenbar nicht mit den kalten deutschen WIntern abgestimmt hat: im Inneren erwartet mich das kalte Grausen. Offenbar gab es bei der Herstellung recht hohe Luftfeuchtigkeit, die sich dann bei Kälte auf den metallischen Bestandteilen niedergeschlagen hat.


    20230523_063200.jpg


    Gut zu erkennen ist rechts unten der korrodierte Motor für die Zentralverriegelung, darüber das weiße Verriegelungsstück mit dem Pin, der in den links oben angeordnete Dreh-Schiebe-Mechanismus einrastet. Dieser Teil hat, obwohl komplett vergammelt, noch funktioniert.


    20230523_065835.jpg


    Links unten ist ein Metallstück, das offensichtlich nicht korrodiert ist und vermutlich die Arretierung erreichen soll. Es ist in der MItte drehbar gelagert und ich vermute, die Arretierung befindet sich links unten. Ich werde weiter berichten.


    Gruß Bobbin

  • Sieht echt übel aus.

    Gruss


    australia



    ____________________________

    G32 640ix Bluestone


    Wer die Suche erfolgreich ignoriert, muss sich nicht wundern, wenn die Antworten nicht mundgerecht serviert werden.


    Autoscooter sind die einzig zu akzeptierenden E Autos :thumbsup: